Wenn das Gehirn den Körper zum Zittern bringt

Diese Zitterlähmung nennt man in der Fachsprache auch Paralysis agitans, oder besser gesagt: Parkinsonismus. Wenn der Körper anfängt sich zu schütteln und das Zittern der Gliedmaßen beginnt, wenn die Bewegungsarmut einsetzt und seelische Veränderungen eintreten, dann wird es schwer für die Betroffenen und Angehörigen, das Leben aktiv weiter zu gestalten. Parkinsonismus ist nicht unbedingt nur eine Alterserscheinung, sie kann durch eine Entzündung im Gehirn, durch Arterienverkalkungen, Abbau der Muskulatur oder Manganvergiftungen hervorgerufen werden. Es ist nicht so leicht wie manche Menschen zu denken wagen, dass ihr Partner vielleicht an Parkinson leidet. Es ist eine schleichende Krankheit, die manchmal auch zu schnell diagnostiziert wird.

Um Parkinsonismus feststellen zu können, müssen intensive Untersuchungen gemacht werden. Ist es wirklich so weit, dass der Patient Parkinsonismus hat und die großen Stammhirnkerne haben einen Ausfall, wird es sehr schwer, damit umzugehen. Die Gesichtsmuskulatur erstarrt. Es bilden sich weitere Talgabsonderungen. Schlafstörungen und Nervenschmerzen sind die täglichen Begleiter, der Speichelfluss verfärbt sich und vieles mehr. Wenn das Gehirn den Körper zum Zittern bringt, braucht der Patient wie auch sein Betreuer eine wahnsinnige Geduld, ein Fingerspitzengefühl und enormes Einfühlungsvermögen. Die Pflege von Parkinsonpatienten ist nicht einfach und in der häuslichen Pflege oftmals noch sehr viel schwerer.

Ganz langsam und mit sehr viel Ausdauer sollte der Patient auf Übungstherapien hingewiesen werden und so gezielt wie möglich wieder Spaßempfindungen dadurch erhalten. Es helfen nicht nur die verordneten Medikamente des Facharztes, in der Naturheilkunde sowie in der modernen Paramedizin sind sehr viele Möglichkeiten enthalten, den Patienten in seiner Lebensqualität positiv zu unterstützen. Fichtennadelbäder sind empfehlenswert für die gesamte Beruhigung des Körpers, der äußere Reiz an der Haut kann durch Essig-Wasser-Waschungen gelindert werden. Homöopathische Mittel oder eine Edelsteintherapie können den Ablauf des Tagesgeschehens genauso positiv beeinflussen wie Musik- oder Klangtherapie. Um den Informationsfluss so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, sollten Gedächtnis- und Konzentrationsübungen keine Seltenheit werden.

Zur neuzeitlichen Therapie wird die paramedizinische Betreuung der Parkinson-Patienten in erhöhtem Aufwand und in größerem Rahmen erfolgen. Der Mediziner Faii Ong hat einen Handschuh entwickelt, mit dem das Zittern des Patienten neutralisiert und dem Betroffenen eine neue Lebensqualität geschenkt werden könnte. Das Zittern schränkt Parkinson-Betroffene im täglichen Leben sehr ein und mit diesem GyroGlove Handschuh könnte sich der Patient ab Herbst 2016 seine Zukunft jedoch angenehmer gestalten. Dem waren viele klinische Studien an Parkinson-Patienten vorausgegangen, die jene Verbesserung des Alltags eines Parkinson-Betroffenen bestätigte. Dieser Spezialhandschuh wirkt dem Zittern entgegen und neutralisiert das Zittern und Schütteln auf eine erhebliche Weise. Vielleicht ist es etwas ungewohnt, auf dem Handrücken einen Stabilisator mit integrierten Batterien angebracht zu wissen, dennoch ist die erhöhte Lebensqualität durch ein freies Bewegen im Alltag ein sicheres Zeichen.

Der GyroGlove Handschuh soll ab September 2016 auf dem englischen Markt zu einem Abgabepreis von etwa 400 bis 600 Pfund erfolgen. Die ersten Prototypen des Londoner Imperial College wurden hergestellt und getestet. Noch fühlt sich dieser Handschuh nicht unbedingt seiden an, was aber zählt ist die Qualität und die Verbesserung der täglichen Aufgaben, die ein Parkinsonpatienten schon bald wieder wahrnehmen und mit etwas Übung ausführen könnte. Bis dahin ist noch etwas Zeit und Geduld auszuüben. In ähnlicher Weise und sehr viel billiger und angenehmer gibt es allerdings ebenso einige Möglichkeiten, das Zittern und Schütteln zu neutralisieren, die Wahrnehmung–, Konzentrations- und Gedächtnisleistungen erheblich zu verbessern und langsam durch gezielte Übungen wieder in den Alltag zu finden.